Turmmodell mit Glockenstuhl
Norditalien, 18. Jahrhundert
Holz, Metall, Hanf
H 143 cm, B 29 cm, T 29 cm

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Das Modell eines Glockenturmes besticht durch seinen Entwurf und die nuancierte Farbfassung, welche die Architektur norditalienischer Bauwerke des 16. Jahrhunderts en miniature lebendig werden lässt. Es ist detailliert ausgearbeitet und zudem funktionsfähig: Durch ein Zugseil, das man über die Tür im Erdgeschoss erreicht, kann man die Bronzeglocken im Glockenstuhl läuten lassen.

Über der quadratischen Grundfläche des hölzernen Turmes erheben sich mehrere Stockwerke, die durch die Bemalung, welche die typische Ziegelbauweise verdeutlicht, gekennzeichnet werden. Arkaden mit gedrechselte Säulen im obersten Geschoss erlauben einen Durchblick auf den Glockenstuhl, der sich von oben entnehmen lässt. Das Modell selbst ist im 18. Jahrhundert entstanden - durch den zeitlichen Abstand vom Stil des Gebäudes und der Umsetzung als Modell kann ausgeschlossen werden, dass es als Entwurfsmodell Anwendung fand, es könnte jedoch im Rahmen eines Umbaus oder einer Restaurierung gefertigt worden sein.
Möglicherweise ist es auch zu einem Zeitpunkt großer sozialer und politischer Umschwünge als Erinnerungsmodell an ein verlorenen Bauwerk geschaffen worden. Dass es als Lehr- oder Funktionsmodell diente ist unwahrscheinlich, rückt doch die Funktionalität hinter die starke Raumwirkung und Ästhetik, die hier klar im Vordergrund steht. Fest steht: Bis heute bringt es als Repräsentant die norditalienische Architektur auf wirkungsvolle Weise in den zeitgenössischen Raum.

Publiziert in: Raum für Objekte - Ariane Laue Kunsthandel, Kat. II - Nr. 4, München 2014