Ariane Laue Kunsthandel

Das anatomische Gipsmodell eines Herzens zeichnet sich durch seine ansprechende Gestaltung wie seine außergewöhnliche Größe aus: Mit Wandhaken versehen, war es einst Teil einer anatomischen Lehrsammlung, wie sie sich in bedeutenden Universitäten und Museen erhalten hat. Heute werden solche historischen Modelle nicht nur aufgrund ihrer wissenschaftshistorischen Bedeutung geschätzt, sondern auch aufgrund ihrer einmaligen ästhetische Erscheinung gesammlt.

Als dreidimensionales, wohl stark vergrößertes Lehrmodell macht das vorliegende Herz, das sich sehr gut erhalten hat, visuell wie haptisch greifbar, was sich mit zweidimensionalen Abbildungen nur schwer vermitteln lässt. Die beiden Herzklappen sind mit Scharnieren versehen und lassen sich seitlich öffnen. Sie geben den Blick auf die farblich abgesetzten und ausmodellierten inneren Strukturen des komlexen Organs frei: fein ausgearbeitete Sehnenfäden, Chordae tendineae, spannen sich innerhalb der Herzkammern. Medizinische Lehre und Forschung gehen hier in einer Hand mit ästhetischem Anspruch und wirkungsvoller Präsenz im Raum – ein in vielerlei Hinsicht faszinerendes Objekt.

Publiziert in: Raum für Objekte - Ariane Laue Kunsthandel, Kat. VI - Nr. 29, München 2019