Technische Modelle
Schweiz, 18. Jahrhundert
Klosterstift Einsiedeln
Holz, Eisen, Textil


Hebebühne
H 68 - 115 cm, B 32,5 cm, T 22,5 cm

Hängegerüst
H 67,5 cm, B 32,5 cm, T 32,5 cm

Stützkonstruktion
H 67 cm

Objekt leider nicht mehr verfügbar.
Kontaktieren Sie uns für ähnliche Objekte!

Heute haben sich naturgemäß kaum historische Holzgerüste und andere Baugeräte in Originalgröße erhalten - auch Modelle dieser Hilfskonstruktionen sind rar, besonders in dieser Qualität.
Die Hebebühne, das Hängegerüst und der Stützpfeiler stammen aus einer Schweizer Modellsammlung, in der sie als Lehrmodelle der Unterweisung von Auszubildenden im Bauwesen dienten. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihre hohe Funktionalität als Baugerät wie als Lehrmittel, sondern auch durch ihre feine Ausarbeitung und die ausgesprochen formschönen Entwürfe aus. Abbildungen ähnlicher Stützkonstruktionen finden sich auch in Denis Diderots und Jean-Baptiste le Rond d'Alemberts berühmter Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, die ab Mitte des 18. Jahrhunderts veröffentlicht wurde ( vgl. Recueil de planches, sur les sciences, les arts libéraus, et les arts méchaniques, avec leur explication. Art de la charpente).

Die dreidimensionalen, stark verkleinerten, aber voll funktionsfähigen Lehrmodell machen die Konstruktion und Funktion solcher Hilfsmittel leicht verständlich und visuell wie haptisch begreiflich, was sich anhand von Zeichnungen oder dem meterhohen Original nur schwer vermitteln lässt. An den zahlreichen, heute meist aufgelösten und oft verlorenen Modellsammlungen zeigt sich, was für eine wichtige Rolle diese Modelle im Unterricht eingenommen haben – dabei konnte ihre handwerkliche Anfertigung ebenso wichtig wie die Erprobung der Funktion am fertigen Objekt sein. Wie die berühmte Modellsammlung aus Göttingen belegt, wurden vergleichbare Modelle im 18. Jahrhundert nicht nur zur Unterweisung von Auszubildenden im Bauwesen, sondern auch von Beamten im höheren Staatsdienst eingesetzt, sie konnten nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch grundsätzliche Funktionsweisen komplexer Maschinen und Hilfskonstruktionen vermitteln. Auch im Historischen Museum in Hannover und der Modellkammer des Maximilianmuseums Augsburg finden sich vergleichbare Objekte.

Publiziert in: Raum für Objekte - Ariane Laue Kunsthandel, Kat. I - Nr. 1-3, München 2013