Essigkrug
Niederbayern um 1800
Keramik
H 44 cm

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Bei diesem Henkelgefäß aus Schwarzgeschirr handelt es sich um einen Essigkrug. Der typisch altbayerische Gefäßtypus zeigt eine auffällige Bauchung, eine kleine, niedrige Halsöffnung und zwei Henkel, manchmal auch ein zusätzliches Zapfloch.
 Essigkrüge sind nicht glasiert, die Säure würde die Glasur zu sehr angreifen – dafür sind sie innen ausgepicht, also mit Pech wasserundurchlässig gemacht. Der dunkle Farbton des Scherben entsteht durch die Beimengung von Grafit, einem Mineral, das in Niederbayern gehäuft vorkommt.
Essigkrüge dieser Art wurden bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts gefertigt und verwendet, das vorliegende, frühe Exemplar ist um 1800 entstanden. Aufschluss darüber gibt der typische Dekor: Drei Druckmuldenleisten umlaufen den Gefäßkörper, dazwischen sind senkrechte Striche gesetzt und eingeglättet. An der Schulter des Gefäßes sitzen zwei breite, auf der Oberseite leicht profilierte Bandhenkel. Der Rand ist nach außen umgeschlagen und abgerundet. Der Scherben ist grau und etwas griffig, die typischen flächigen hellen Stellen stammen von der reduzierenden Brennweise.

Publiziert in: Raum für Objekte - Ariane Laue Kunsthandel, Kat.V- Nr. 37, München 2017