Deckelpokal
Skandinavien, 18. Jahrhundert
Eisbirke, gedrechselt und geschnitten
H 45 cm

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Der Deckelpokal ist aus Eisbirke, einer nordischen Baumsorte, gedrechselt und geschnitten. Die typische Struktur des Holzes kommt im barocken Entwurf besonders zur Geltung und überlagert gleichzeitig die reliefartig geschnittene Szenerie auf der Wandung – erst bei genauerem Studium und naher Ansicht lässt sich eine Landschaft mit ausgearbeiteten Bäumen erkennen.
Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Pokal um ein Kunstkammerobjekt, das aufgrund seines außergewöhnlichen Materials gesammelt wurde: Beispielsweise finden sich noch heute in der Kunstkammer des Schlosses Rosenborg in Kopenhagen vergleichbare gedrechselte und geschnittene Pokale aus Eisbirke. Auch die Herkunft derartiger Prunkgefäße aus Skandinavien wird nicht nur durch das typische Material, sondern durch die Vergleichspokale aus Eisbirke verifiziert, die sich bis heute im Drechselraum des Schlosses Skokloster erhalten haben. Erwähnenswert ist zudem ein ähnlicher Deckelpokal der sich in der Eremitage in Sankt Petersburg befindet, er gehörte im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts zu den Sammlungen Peters des Großen.

Ausgestellt in: Landshut, Große Rathausgalerie, „Kunst- und Wunderkammer revisited“, 3.- 26. August 2012
Publiziert in: Gilles, S. (Hg.): Kunst- und Wunderkammer revisited, Landshut 2012