Augenvotive
Alpenländisch,
18. und 19. Jahrhundert
Holz
L 9-17,5cm, H 5-11 cm
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Die vorliegenden Augenvotive wurden im 18. und 19. Jahrhundert vollplastisch aus Holz geschnitzt und teilweise farbig gefasst. Die Gruppe wird durch eine ebenfalls hölzerne Votivtafel ergänzt, auf der ein Augenpaar auf rotem Grund mit dem Spruchband 17 EXVOTO 6 dargestellt ist, was die Datierung der Tafel auf das Jahr 1706 erlaubt.
Votive, die insbesondere im alpenländischen Christentum des 17. bis 19. Jahrhunderts eine tragende Rolle spielten, sind als Bitt- oder Dankesgaben an einem Ort von religiöser Bedeutung dargebracht worden. Oft wurden sie mit einem Gelübde verbunden und anlassbezogen oder im Rahmen einer Wallfahrt gestiftet – der Votant erhoffte sich eine Verbesserung leidvoller Umstände oder bedankte sich für eine Heilung.
Als Identifikationsopfer in Form von Armen, Beinen und Organen, oft generell Lungerl genannt, bilden viele von ihnen naturalistisch oder abstrahiert partiell den menschlichen Körper nach. Andere wiederum zeigen auf Bildtafeln, mit dem Zusatz Ex voto ganze Szenen oder stellen Nutztiere und Symbole dar. Aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, vom Votanten selbst oder in Kleinserien in Werkstätten, zeugen sie bis heute von einem starken Glauben und den ureigensten Ängsten und Nöten der Menschen.
Publiziert in: Raum für Objekte - Ariane Laue Kunsthandel, Kat. II - Nr. 35, München 2014