Maske
Venedig 18. Jahrhundert
Holz
H 28 cm B 19 cm

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Deutlich zeugen zahlreiche Spuren und Reparaturen vom regelmäßigen Gebrauch der ausdrucksstarken, von Hand geschnitzten Holzmaske. Erst ein genauerer Blick gibt ihre ursprüngliche Erscheinung – zumindest in Teilen – preis: Während sie von innen mit einem dicken Stoff, wohl aus Leinen, ausgekleidet war, trug sie auf der Außenseite eine Farbfassung. Über die Jahrhunderte hat sich der Kreidegrund verloren, wenige Reste finden sich noch in den seitlichen Halterungen und auf den ehemals roten Lippen. Spuren im Bereich der Stirn wiederum geben einen Hinweis auf die ehemalige Auszier: Sie lassen vermuten, dass hier Appliken angebracht waren, wie man sie auch in zahlreichen historischen Abbildungen findet.

Verarbeitung und Gesichtsform lassen auf eine Datierung in das 18. Jahrhundert schließen, wahrscheinlich wurde sie in Venedig oder von venezianischen Künstlern gefertigt. Zu dieser Zeit dienten Masken der Anonymisierung genauso wie als Darstellung einer Rolle, in Festumzügen wie im Theater. Die hier vorliegende Maske kam wohl in einem theatralen Kontext zum Einsatz: Ausdrucksstark, stabil gefertigt, und wiederholt liebevoll repariert hinterlässt sie den Eindruck einer häufig verwendeten Requisite. Auch Fadenreste und Spuren einer seitlichen Befestigung weisen darauf hin, dass sie, trotz des eher hohen Gewichtes, tatsächlich häufig getragen wurde – zumindest für wiederholt über einen kurzen Zeitraum. Heute illustriert die Maske keine Theaterrolle mehr, sondern berichtet ihre wunderbare Patina und sichtbaren Zeichen der Zeit von ihrer eigenen Geschichte.

Publiziert in: Raum für Objekte - Ariane Laue Kunsthandel, Kat. VII - Nr. 11, München 2020